Lohnt sich Self Publish?

Vor über einem Jahr habe ich mein erstes Buch über das Self Publish veröffentlicht. Mittlerweile sind es insgesamt zwei Bücher. In diesem kurzen Beitrag erzähle ich über meine persönlichen Erfahrungen des Self Publish und ob es Sinn macht, so anzufangen. Hier findest du alle meine persönlichen Vor- und Nachteile in der Übersicht.

War dein Buch nicht gut genug für einen richtigen Verlag?

Dies ist der wahrscheinlich am meisten gehörte Satz von Menschen, welche ihr Werk selbst verwirklicht haben. Es kann durchaus sein, dass dies früher der Fall gewesen sein mag, aber heute ist dem überhaupt nicht mehr so. Der Buchmarkt ist größer den je. Noch nie sind so viele Bücher erschienen, wie in der heutigen Zeit. Das macht es für einen Verlag schwer, sich für gute Bücher zu entscheiden, denn: Es wird auch jede Menge Müll produziert. Dies ist leider so und dass sollte man auch nicht schönreden. Wer nur in den Text und in die Erzählung investiert und nicht in den Buchblock, das Buchcover oder der Zusammenfassung auf dem Buchrücken, der wird nicht weit kommen. Wie überall im Leben ist es so, dass der erste Eindruck zählt. Und ich kann dir jetzt schon sagen, dass ein Buch mehr gekauft wird, wenn der erste Eindruck überzeugt, wie wenn der Inhalt gut lesbar ist.

Der erste Eindruck entscheidet, ob dein Buch gekauft wird, oder nicht.

Patrik Musollaj

Natürlich ist es wichtig, dass der Inhalt Sinn ergibt und fehlerfrei geschrieben ist, doch im ersten Moment ist dies nur der Bonus. Zuerst geht es darum, dein Buch zum Leser zu bringen. Erst dann wird entschieden, ob der Leser weiterhin an deinen Werken dran bleibt, oder eben nicht. Du kannst diese Reihenfolge nicht ändern.

Erreichte ich Menschen im Self Publish?

Jetzt kommt der erste große Nachteil des Self Publish. Dir fehlt es an Reichweite. Ein Verlag wird alles daran setzen, dein Buch bestmöglich zu vermarkten. Sie wollen das volle Potential deiner Geschichte ausnutzen und so viele Menschen wie möglich erreichen. In der Regel gilt: Ein Verlag hat bereits eine Masse an aktiven Lesern. Allerdings gilt auch hier zu erwähnen, dass es auch im Self Publish möglich ist. Wie?

  • Verschenke deine ersten Exemplare an die Leser, damit die ersten Rezensionen geschrieben werden. Mehr positive Rezensionen = Steigende Wahrscheinlichkeit, dass dein Buch gekauft wird.
  • Kontaktiere Blogger, Influencer und sende ihnen ebenfalls eines deiner Werke. Wenn es ihnen gefällt, wirst du automatisch mehr Menschen erreichen.
  • Betreibe viel Mundpropaganda. Sprich über dein Buch. Veröffentliche es auf deinen sozialen Medien, fragt Freunde, ob sie dein Buch lesen möchten und ebenfalls ihre Reichweite mit dir teilen. Erzähl auf der Arbeit von deinem Buch. Wenn es ihnen gefällt, werden sie es weiter erzählen. Einmal ins Rollen gekommen, wird die Mundpropaganda nicht mehr aufhören. Aber Achtung: Ein nicht sorgfältig geschrieben Buch kann auch für negative Mundpropaganda sorgen.
  • Nimm an Events teil. Jedes Jahr ist zum Beispiel der Self Publishing Buchpreis. Reiche dein Werk oder deine Werke ein. Mit etwas Glück kommst du durch die Grobsortierung und dann weiter in das Finale. Eine bessere Werbung als ein Preis gibt es bei den Büchern kaum. Auch Books on Demand macht ihren jährlichen Book Date Contest (mein persönlicher Beitrag zum Jahr 2023), wo ihr Kurzgeschichten einreichen könnt. Zwar könnt ihr dort nicht euer Buch einreichen, es reicht aber schon, wenn ihr euch einen Namen machen könnt.
  • Verlose dein Buch über eine Buchverlosung oder eine Leserunde auf Lovelybooks. Lovelybooks ist die wahrscheinlich größte Plattform für Leseratten in Deutschland. Erstellt euch ein Autorenprofil und legt los. Auf der Webseite wird ganz genau beschrieben, wie ihr vorzugehen habt. So könnt ihr relativ schnell Rezensionen für euer Buch einholen.

Ihr merkt, die Liste ist lang und der Aufwand enorm. Euer Buch zu vermarkten ist die Herkulesaufgabe schlecht hin. Es kostet Zeit, Nerven und auch Geld, doch ohne Marketing wird euer Buch für immer im Regal verstauben. Zum Thema Buch Marketing werde ich ihn naher Zukunft einen separaten Beitrag schreiben.

Ich hoffe, ich habe dich bis hier her nicht abgeschreckt, aber ich will dich wissen lassen, dass dieses Business extrem fies sein kann. Auch wenn es um die Bewertungen deines Buches geht. Es wird immer Menschen geben, welchen deine Geschichte nicht gefällt und diese werden es dir ohne die rosarote Brille kundtun.

Welche Vorteile ergeben sich durch das Self Publishing?

Es gib wesentliche Vorteile beim Self Publishing.

  • Dein Buch, deine Entscheidungen. Was meine ich damit? DU entscheidest, was drin steht, DU entscheidest, wie die Geschichte aufgebaut wird, DU entscheidest, wie das Cover von deinem Buch auszusehen hat. Alle Entscheidungen bei DIR. Bei einem Verlag kann es durchaus vorkommen, dass sie bestimmte Stellen aus dem Buch streichen, oder dir vorgeben, wie das Cover auszusehen hat. Dies ist beim Self Publishing nicht der Fall.
  • Du legst dein Tempo selbst an. Als selbstständiger Autor entscheidest du, wie viel du am Tag schreiben möchtest und wann du deine Bücher veröffentlichst. Wenn du bei einem Verlag arbeitest, wird dir dieser mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Frist festlegen. Und wenn man mit dem Druck nicht geübt ist, kann dies sehr stressig werden und die Geschichte kann darunter leiden.
  • Nutze dein Buch als Marketinginstrument. Du kannst frei wählen, wie du dein Buch vermarkten möchtest. Du brauchst auf keine bestimmten Partnerschaften mit Buchläden einzugehen, entscheide frei, wo dein Buch zu sehen sein wird.
  • Du kannst Änderungen im Buch (Fehlerkorrektur, Anpassungen etc.) meist kannst schnell und unkompliziert vornehmen. So kann man bei Books on Demand beispielsweise rasch und unkompliziert eine zweite Auflage drucken lassen.
  • Beeinflusse dein Honorar. Als Self Publisher entscheidest du, wie viel du für das Buch verlangen möchtest und wie viel davon an dich geht. Lege die Preise vollkommen selbstständig an. Natürlich solltest du für dein erstes Buch nicht 100 Euro verlangen. Setze die Preise intelligent und lass dich am besten beraten.
  • Du baust dir schnell Referenzen auf. Nachdem du bereits einige Bücher im Self Publish veröffentlicht hast, kannst du diese als Referenz bei einem Verlag nutzen. Diese werden deine Anfrage eher prüfen, wenn du bereits schon veröffentlicht hast.

Doch lohnt es sich nun, das erste Buch im Self Publish zu veröffentlichten? Ich rate dir eins: Geh mit deinem Manuskript immer zuerst zu einigen Verlagen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass du Glück hast und deine Anfrage seriös behandelt wird. Nutze zuerst dein Glück. Sollte dies nicht funktionieren, rate ich dir davon ab, lange weiter zu suchen. Drei oder vier Absagen und ran an das Self Publish. Zu viele Absagen könnten auch für deine Seele schmerzhaft sein, denn ein abgewiesenes Buch ist kein schlechtes Buch. Auch J.K Rowling wurde lange nicht von einem Verlang angekommen, denk immer daran.

Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Schreiben und beim Veröffentlichen.

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